Ich bin nicht Wonderwoman – naja vielleicht doch – ich habe mein Ziel vor Augen gehabt und es knallhart durchgezogen.
„She believed she could. So she did!“ ist das Motto, dass ich mir dabei immer wieder selbst gesagt habe. Egal was du verändern willst, ich bin mir sicher, dass auch du deinen Weg finden kannst. Ob es die Ernährung, der Sport, das Lipödem oder sonst etwas ist. Starte heute, nicht morgen und höre nicht auf. Zieh es durch und zeig dir selbst wo der Hammer hängt. Das habe ich seit 2020 auch getan und bereue keine Schweißperle oder Träne. Ich sage nicht, dass es einfach ist oder wird, aber es lohnt sich!
Sport seit 1.5.2020
-32 kg
Ernährungsumstellung seit 5.10.2020
Flachstrickheldin
Nachdem zu Anfang meiner Diagnose 2014 die Kompri schneller in der Ecke lag als ich schauen konnte, fing ich 2017 an sie lieben zu lernen. Heute kann und will ich tatsächlich nicht mehr ohne sie. Sie gibt mir Halt, ist im Sommer ein praktischer Schweißfänger und Shapewear on point. Wenn das mal nicht mega Vorteile sind!
Warum die Kompression so wichtig ist: Sie versucht den Ist-Zustand zu halten und trägt bei mir den Löwenanteil meiner nahezu Schmerzfreiheit. Wenn du noch damit strugglest kann ein Herstellerwechsel hilfreich sein oder auch einfach nur, dass du deinen Körper ganz langsam an deine Kompri gewöhnst. Trag sie vielleicht erst einmal stundeweise zuhause, dann baust du das ganz entspannt nach und nach aus.
Auch ich konnte mir dato nicht vorstellen, dass ich die Kompri mal so positiv lebe und fühle, deswegen fühle ich mich wie eine echte Flachstrickheldin!
Sportfreak
Das Sport mal eine Leidenschaft wird, mir Ausgleich schafft und vorallem Spaß macht, hätte ich selbst niemals für möglich gehalten. Dann habe ich einfach mit etwas angefangen, dass mir Spaß macht, die Zeit genutzt und siehe da: Es wurde eine Routine.
Heute kann ich mir meinen Alltag ohne Sport nicht mehr vorstellen. Aus dem anfänglichen „Mittel zum Zweck“ zur Unterstützung der Abnahme wurde ein Hobby. Sogar viel mehr als das. Und ganz ehrlich? Umso fitter ich wurde, umso mehr hatte ich auch Spaß daran Neues auzuprobieren.
Rennrad, Pilates, Hula Hoop, Schwimmen, Joggen, Krafttraining, Tabata, Step-Aerobic – ganz egal, ich mache was mir Freude bereitet und mir gut tut. Und das alles in Kompression (außer beim Schwimmen). Es gibt keine Sportart die bei Lipödem schädlich ist, wichtig ist, dass du deine Kompri trägst und herausfindest was dir gefällt oder gut tut.
Mutmacherin
Mein Weg ist nicht das Non-Plus-Ultra, dennoch lebe ich meinen Weg getreu dem Motto #lipödemohneop und zeige, was mein Körper und ich gemeinsam die letzten Jahre gerockt haben. Dass das Selbstmanagement und das positive Mindset an oberster Stelle stehen, zeige ich meiner Community an jedem einzelnen Tag. Es ist wichtig, dass man nach der Diagnose nicht den Kopf in den Sand steckt.
Jede 10. Frau ist vom Lipödem betroffen. Wir sind so viele und du bist damit nicht alleine! Du wirst merken, dass in deinem Umfeld sicherlich auch die ein oder andere Frau betroffen ist. Verarbeiten, akzeptieren, Krone richten und (neu) starten. Eins nach dem anderen.
Wenn du noch ganz neu in dem Thema bist, kann ich dir sehr das „Lipödem – Ein Leben ohne OP“ Buch empfehlen. Von Ernährung, über Hormone bishin zu einem sehr informativen Anwaltsteil und Erfolgsgeschichten hat das Buch ganz viel gebündelte Infos.
Mein Mutausbruch begann 2020
Als ich am 1. Mai 2020 das erste Mal nach Jahren wieder aufs Rad stieg, hätte ich es selbst nicht für möglich gehalten, wer ich ein paar Jahre später sein würde. Ich bin der Meinung, dass wir uns alle in unserem persönlichen Rahmen des möglichen bewegen müssen. Aber wir können Stück für Stück wachsen, über uns hinauswachsen und uns zur besten Version unserer selbst hinarbeiten. Egal wie lange das dauern mag. Vermutlich wird diese Reise nie zu Ende gehen, denn wir entdecken dabei eventuell, dass vermeindliche Grenzen nicht (mehr) existieren. Bist du bereit es anzugehen?
Keiner ist für dein Leben verantwortlich, außer du selbst. Mir hat die Abnahme oder das Fitnesslevel leider auch keiner geschenkt, es war harte Arbeit, aber es hat sich gelohnt. Fang an den ersten Schritt zu gehen, egal worum es geht. Du kannst das! Fang nicht morgen an, sondern heute und dann bleibst du dran. Auch wenn du zwischenzeitlich mal scheitern solltest, wichtig ist nur, dass du wieder neu durchstartest. Denke nicht „ach jetzt ist es auch egal“, sonst passiert es dir am nächsten Tag wieder, am darauffolgenden auch und dann weißt du sicherlich was am Tag danach weiter lauert.
Du hast nur dieses eine Leben. Vergiss was andere denken! Geh ins Schwimmbad, kauf dir bunte Kleidung, fühl dich wohl. Lass das „hätte, hätte Fahradkette“ hinter dir und dann: